Ukrainian refugees in Georgia
Tamar Chkhikvadze berichtet in ihrem Aufsatz „Obdachlosigkeit in einem Kriegsland“ über die 24-jährige Anastasia. Von Kriegsbeginn bis heute durchreiste Anastasia Kraivuz 28 Städte, von ihrer Heimatstadt Dnipro bis Trowbrigde, lebte in drei Ländern und zog schließlich nach England.
„Am Morgen des 24. Februar betrat mein Vater mein Zimmer und sagte: ‚Nastia, der Krieg hat begonnen.‘“, erinnert sich Anastasia und berichtet von ihren Gefühlen. Sie sei verwirrt gewesen, habe Angst gehabt vor dem Schlaf und dem Leben. Angst vor Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichen Problemen und auswandern zu müssen. Angst vor Trennung, ein mentales Trauma – es ist der Alltag, vor dem alle Ukrainerinnen ausgesetzt sind.
Im Interview zeigt die Autorin mit einer Online-Karte den Weg, den sie zwei Jahre lang zurückgelegt hat. Sie spricht sie mit der Bildungspsychologin und Therapeutin Ana Mikiashvili, die über das Trauma des Krieges spricht. Die Psychologin arbeitet mit Menschen, die am ukrainisch-polnischen Grenzübergang Leshno ihr Zuhause und ihre Familienangehörigen verloren haben.
Ana erklärt, wie der Krieg auf uns auswirkt, wie Körper und Psyche auf ein belastendes Erlebnis reagieren können und welche Symptome oder Störungen sich im Leben der Menschen zum manifestieren können.
„Wenn in der Ukraine Luftalarm ausgelöst wird, bekomme ich eine Nachricht auf mein Telefon, und in diesem Moment verspüre ich schreckliche Angst. Ich habe mein Zuhause vor langer Zeit verloren und habe nicht mehr das Gefühl eines eigenen Ortes, meines eigenen Zuhauses, weder in der Ukraine, noch in meiner Seele, noch irgendwo auf der Welt“, sagt Anastasia Kraivuz am Ende des Interviews.
Seit Kriegsbeginn hat Russland die Stadt Dnipro mindestens 130 Mal bombardiert. Statistiken internationaler Organisationen zufolge haben bereits rund 6 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. 90 % der Migranten sind Frauen und Kinder.
Auf die Frage, was sie über den Russland-Ukraine-Krieg denken, antworten die in Georgien lebenden Russen in den meisten Fällen, dass sie sich nicht in die Politik einmischen.
About the Author
Tamar Chkhikvadze is a professional literary critic and journalist. She contributes as a journalist to the regional publication Chemi Kharagauli, where her articles cover topics ranging from education and human rights to environmental issues and other social concerns.